Ein Jahr später steigt natürlich wieder alles fröhlich weiter und wenn man mal 50 € Mehrkosten bzw. geringere Kaufkraft annimmt, bleiben ihm defacto nur noch 350 €. Das Defizit beträgt schon über 7%. Schon muss er Abstriche machen und eine Versicherung kündigen.
Neben diesen kontinuierlichen Steigerungen kommen weitere Beslatungen hinzu. Krankenkassen sind pleite und wollen von den Versicherten immer mehr abgreifen. Neben Praxisgebühr und Medikamentenzuzahlung kommt jetzt auch noch ein Sonderbeitrag von bis zu einem Prozent des Gehalts.
Alle Unternehmen sind darauf ausgerichtet, mehr und mehr zu wachsen, wobei das Wachstum des Marktes inzwischen an seine Grenzen gestoßen ist. Obwohl der arme Mann nicht mehr verdient, versuchen die Unternehmen, noch mehr aus ihm herauszuquetschen. Aber nicht nur die Unternehmen, sondern auch der Staat. Man kann sich leicht vorstellen, wie sich auf so einen kleinen Haushalt eine Mehrwertsteuererhöhung auswirkt. Bei der Umstellung von 14% auf 19% wurden aus 450 Euro ganz schnell nur noch 430€ Kaufkraft.
Der Staat steht dem ganzen Treiben machtlos gegenüber. Anstatt die Unternehmen in die Schranken zu weisen, Mindestlöhne einzuführen und Monopole abzuschaffen, fangen sie an, den Bürgern mit Unterstützungsleistungen unter die Arme zu greifen. Wenn man mit einem Vollzeitjob nicht mehr vernünftig existieren kann, liegt definitiv ein Totalversagen der Politik vor, die lieber die Interessen der Wirtschaft vertritt als die ihrer Wähler, die dumm genug sind, jedes Mal wieder wählen zu gehen und die Lügen der Parteien fleißig schlucken.
Die Unternehmen brüsten sich mit ihren Milliardengewinnen, die sie dann großzügig an die Aktionäre und Top-Manager verteilen. Dass ein Gewinn aber immer auch ein Verlust für einen anderen ist, zählt hier nicht. Wenn man all die Beträge zusammenrechnet, die die Leute jedes Jahr weniger zur Verfügung haben, kommt man genau auf die Summe, die die Unternehmen jedes Jahr an Gewinnen erzielen. Gewinne sind Diebesgut, solange sie nicht denen zugute kommen, die sie erwirtschaftet haben.
1000 Arbeitern mit einem Verdienst von 1500 Euro 5% mehr Gehalt zu geben, würde weniger als eine Million Euro kosten. Da tut man sich sehr schwer. Bei den Boni für die Manager kommt es aber auf eine Million mehr oder weniger kaum an.
Jemand, der eine Million im Jahr verdient, hat im Monat 40.000 Euro zur Verfügung, selbst wenn man im von dieser Million die Hälfte in Form von Steuern wegnimmt. Das ist immer noch doppelt soviel, wie der Arbeiter im ganzen Jahr hat.
Wir leben in einer wahrhaft perversen Welt!